Hashimoto: Wie du Antikörper auf natürlichem Weg senken kannst
(Studienbasiert, alltagstauglich und ganzheitlich)
Hashimoto-Thyreoiditis ist eine Autoimmunerkrankung, die oft schubweise verläuft und viele Lebensbereiche beeinflussen kann. Neben der medizinischen Versorgung, insbesondere der korrekten Einstellung der Schilddrüsenhormone, zeigen zahlreiche Untersuchungen, dass Lebensstil, Ernährung und gezielte Nährstofftherapie den Autoimmunprozess positiv beeinflussen können.
Dieses Zusammenspiel ist wichtig, weil der Körper nur dann optimal reagiert, wenn Immunsystem, Hormonsystem, Stoffwechsel und Darmfunktion harmonisch zusammenarbeiten. Die folgenden Abschnitte geben einen Überblick über wissenschaftlich untersuchte Maßnahmen, die zur Senkung von Antikörpern beitragen können und gleichzeitig das allgemeine Wohlbefinden unterstützen.
Glutenfreie Ernährung: Entlastung für den Darm und das Immunsystem
Eine glutenfreie Ernährung kann bei Hashimoto-Betroffenen die Antikörperwerte reduzieren. Die Studie von Krysiak et al. (2018) zeigt, dass Patientinnen, die mehrere Monate auf Gluten verzichteten, teilweise deutliche Rückgänge der TPO- und Tg-Antikörper aufwiesen. Dies gilt besonders bei Personen mit erhöhter Glutensensitivität.
Ein möglicher Wirkmechanismus liegt in der Beeinflussung der Darmschleimhaut. Gluten kann bei empfindlichen Menschen die Darmbarriere beeinträchtigen. Und da etwa 70 Prozent des Immunsystems im Darm lokalisiert sind, kann eine Reduktion entzündlicher Reize dort das gesamte Immunsystem entlasten.
Stressreduktion: Ein stabiler Nervensystemzustand unterstützt die Immunbalance
Chronischer Stress führt zu erhöhten Entzündungsmarkern und kann Autoimmunreaktionen verstärken. Die Studie von Sharma et al. (2018) zeigt, dass regelmäßige Meditation, Atemtraining oder Yoga messbare Effekte auf TPO-Antikörper haben.
Durch Stressregulation wird das autonome Nervensystem beruhigt, Cortisolspiegel stabilisieren sich, und der Körper kann wieder besser zwischen akuter Gefahr und Erholung unterscheiden. Dieser Zustand ist entscheidend, weil dauerhafte Alarmbereitschaft des Körpers Autoimmunprozesse verstärkt.
Selen: Ein Spurenelement mit nachgewiesener Wirkung
Selen ist für die Schilddrüse essenziell. Es schützt vor oxidativem Stress und unterstützt die Umwandlung von T4 in das aktive T3.
Die Meta-Analyse von Fan et al. (2014) bestätigt, dass 200 µg Selen über mehrere Monate die TPO-Antikörper signifikant senken können.
Eine Supplementierung sollte jedoch individuell und nach Absprache mit ärztlicher oder therapeutischer Begleitung erfolgen, da ein Übermaß kontraproduktiv sein kann.
Vitamin D: Ein zentrales Element für das Immunsystem
Vitamin D ist maßgeblich an der Regulation des Immunsystems beteiligt. Die Studie von Zhang Y et al. (2023) zeigt, dass ein niedriger Vitamin-D-Spiegel häufig mit erhöhten Antikörperwerten einhergeht. Eine ausreichende Versorgung wirkt entzündungshemmend, reguliert T-Zellen und unterstützt die Kontrolle überschießender Immunreaktionen.
Eine Bestimmung des Vitamin-D-Spiegels sowie eine daran angepasste, bedarfsgerechte Zufuhr sind sinnvoll.
Nährstofftherapie: Warum Mikronährstoffe eine Schlüsselrolle spielen
Viele Hashimoto-Betroffene weisen Mängel in bestimmten Mikronährstoffen auf. Gründe können eine verminderte Aufnahme durch den Darm, erhöhter Bedarf durch chronische Entzündungsprozesse oder hormonelle Dysbalancen sein.
Zu den wichtigen Mikronährstoffen gehören:
Eisen:
Für die Umwandlung von T4 in T3, Sauerstofftransport und Energieproduktion wichtig. Ein Mangel kann Symptome verstärken und die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen.
Zink:
Unterstützt das Immunsystem, die Schilddrüse und die Geweberegeneration. Niedrige Zinkwerte sind bei Autoimmunerkrankungen häufig.
Magnesium:
Wirkt entzündungsmodulierend, unterstützt die Hormonproduktion und hilft bei Stressverarbeitung.
Vitamin B12 und Folsäure:
Oft bei Hashimoto erniedrigt. Beide sind essenziell für Energie, Nervenfunktion und Zellteilung. Eine gute Versorgung kann Müdigkeit, neurologische Symptome und Entzündung verbessern.
Omega-3-Fettsäuren:
Wichtig für die Entzündungsregulation. Sie tragen zur Senkung von entzündungsfördernden Zytokinen bei und unterstützen die Immungesundheit.
Diese Nährstoffe arbeiten im Körper synergetisch zusammen. Eine gezielte Diagnostik und eine bedarfsgerechte Supplementierung können sowohl Antikörper als auch Symptome positiv beeinflussen.
Das Hormonsystem im Gleichgewicht: Warum Balance entscheidend ist
Hashimoto betrifft nicht nur die Schilddrüse, häufig sind auch andere hormonelle Achsen beteiligt. Stresshormone, weibliche Sexualhormone und das Stoffwechselhormon Insulin stehen in enger Verbindung zur Schilddrüse.
Nebennieren:
Bei chronischem Stress kommt es zu Cortisoldysbalancen. Dies beeinflusst die Schilddrüsenhormonproduktion und kann die Umwandlung von T4 zu T3 blockieren.
Progesteron und Östrogen:
Bei vielen Frauen mit Hashimoto bestehen Schwankungen, die die Symptome verstärken können. Östrogendominanz kann beispielsweise die Bindung von Schilddrüsenhormonen im Blut verändern.
Insulin:
Blutzuckerschwankungen fördern Entzündung. Eine stabile Blutzuckerregulation unterstützt hingegen das Immunsystem und den Hormonhaushalt.
Ein ganzheitliches Verständnis des Hormonsystems zeigt, dass Hashimoto nie isoliert betrachtet werden sollte. Ein Gleichgewicht aller hormonellen Ebenen wirkt stabilisierend und entlastend.
Darmgesundheit: Grundlage des Immunsystems
Die Darmgesundheit spielt bei Autoimmunerkrankungen eine besondere Rolle. Ein durchlässiger Darm („Leaky Gut“) kann immunologische Reaktionen verstärken, weil unverdauter Nahrungsbestandteile oder Erregerbestandteile leichter die Darmbarriere passieren.
Da der Darm der wichtigste Kontaktpunkt zwischen Außenwelt und Immunsystem ist, beeinflusst seine Gesundheit maßgeblich die Aktivität von TPO- und Tg-Antikörpern.
Typische Einflussfaktoren:
• gestörte Darmflora
• chronische Entzündungen
• Nahrungsmittelunverträglichkeiten
• Infektionen
• Alkohol, Medikamente oder Stress
Eine gezielte Darmdiagnostik (Mikrobiomstatus, Entzündungsmarker, Barriereparameter) kann Klarheit schaffen und ermöglicht eine individuelle Therapie – beispielsweise mit Probiotika, Ballaststoffoptimierung, Eliminationsdiäten oder darmregenerierenden Maßnahmen.
Fazit:
Die Senkung von Hashimoto-Antikörpern ist möglich aber nicht durch eine einzelne Maßnahme, sondern durch ein Zusammenspiel aus Ernährung, Stressmanagement, Mikronährstoffversorgung, Darmgesundheit und einem ausgeglichenen Hormonsystem. Viele dieser Bereiche sind wissenschaftlich untersucht und zeigen, dass sie den Autoimmunprozess positiv beeinflussen können.
Eine Veränderung muss nicht radikal sein. Entscheidend ist, die eigenen Bedürfnisse zu kennen, in kleinen Schritten vorzugehen und Körper und Immunsystem langfristig zu unterstützen.
Ich unterstütze Dich von Herzen gern 💖
Über die Autorin
Alexandra Buchmann ist Heilpraktikerin und spezialisiert auf funktionelle Medizin und Osteopathie. In ihrer Praxis in Wentorf begleitet sie Menschen auf ihrem Weg zu mehr Gesundheit und Lebensqualität.
Kontakt aufnehmenInteressiert an einer persönlichen Beratung?
Erfahren Sie mehr über meine Leistungen und wie ich Sie auf Ihrem Weg zu mehr Gesundheit und Lebensqualität unterstützen kann.
